CTH2614 – Aufnahmen für die Ewigkeit – Philharmonia Quartett Berlin

CTH2614_Cover-300x297Aufnahmen für die Ewigkeit
Das Philharmonia Quartett Berlin spielt sämtliche Streichquartette von Ludwig van Beethoven (1770-1827)

Beethoven hat 32 Klaviersonaten, 18 Streichquartette und 9 Symphonien geschrieben. Auf diesen drei Säulen steht sein ganzes Werk. Das sind seine Hauptwerke, alles andere, selbst die Oper Fidelio und die Missa Solemnis, sind damit verglichen Nebenwerke – starke Äste, die von den drei mächtigen Stämmen in der Mitte abzweigen, den ganzen Baum aber nicht mehr höher machen.
Interessant ist, wie diese drei Gattungen im Werk Beethovens untereinander verknüpft sind: Wenn Beethoven neue Bahnen einschlägt, tut er das zuerst in den Klaviersonaten. Dann überträgt er das hier Gewonnene zuerst auf die Symphonien und dann auf die Streichquartette.

Als Beethoven 1801 seine Quartette op. 18 veröffentlicht, ist er schon einunddreißig und hat bereits drei Klaviersonaten, die erste Symphonie, zwei Klavierkonzerte und die Klaviertrios op. 1 veröffentlicht.
Mit seinen mittleren Quartetten, den sog. Rasumowsky-Quartetten op. 59, wiederholt er den Spaß. Als er 1808 diese weitausgreifenden Werke mit fast schon symphonischen Dimensionen veröffentlicht, da liegen seine dritte Symphonie, die Eroica, das vierte Klavierkonzert, die Kreutzer-Sonate für Violine und Klavier und die Klaviersonaten mit dem Beinamen Appassionata und Waldstein bereits hinter ihm. Auch hier schließt Beethoven mit den Quartetten eine Entwicklungsstufe in seinem Leben ab.
Dieser Vorgang wiederholt sich ein drittes Mal im Spätwerk. Als Beethoven 1825 mit seinen letzten Streichquartetten beginnt, ist die Neunte Symphonie vollendet und die Klaviersonaten abgeschlossen. In einer Phase unerhörter Anstrengung und maximaler Kreativität, in der ihn nichts und niemand mehr unterbrechen kann, auch der Selbstmordversuch seines Neffen und Ziehsohnes nicht, komponiert Beethoven in zweieinhalb Jahren fünf Quartette und die Große Fuge, die sein Werk abschließen und die Gattung weit in die Zukunft weisen.

Zu seinem 30. Jubiläum nun legt das Philharmonia Quartett Berlin die Aufnahme aller Streichquartette von Beethoven vor.
Das Philharmonia Quartett Berlin scheint wie kaum ein anderes dazu prädestiniert, Beethoven zu spielen.
Alle Mitglieder des Streichquartetts sind gleichzeitig Mitglieder der Berliner Philharmoniker: Daniel Stabrawa, der Primus, ist der erste Konzertmeister der Berliner Philharmoniker. Der zweite Geiger, Christian Stadelmann, ist Stimmführer der Violinen und Neithart Resa der Solobratscher des Orchesters. Seit 30 Jahren spielt das Philharmonia Quartett nun in derselben Besetzung mit nur einer Ausnahme: der großartige Cellist Jan Diesselhorst, auch er Mitglied der Berliner Philharmoniker, ist vor fünf Jahren viel zu früh verstorben. Für ihn kam der kongeniale Dietmar Schwalke, Philharmoniker wie seine Kollegen.

Quartettmusiker, die jeden Tag im Orchester spielen, haben einen Sinn für das Orchestrale, das in allen großen Quartetten steckt. Beethovens Streichquartette sind auch Symphonien für vier Solostreicher. Und genau so spielt sie das Philharmonia Quartett.
Die Mitglieder des Quartetts gehen bei ihren Interpretationen seit jeher einen Mittelweg, der jedoch keinen faulen Kompromiss darstellt, sondern das Resultat einer ausgewogenen Mischung von Herz und Hirn ist.
Auf der einen Seite greifen die Musiker bei Klang und Phrasierung weder in den großen Sahnetopf mit dem Dauervibrato, noch gießen sie über die Musik die einst so beliebte Steaksauce aus seufzenden Portamenti, sentimentalen Rubati und tiefempfundenen Ritardandi. Auf der anderen Seite kommt ihr Klang aber auch nicht aus der Kühl- und Gefrierkombination mit der Energieeffizienzklasse A+++, sondern bleibt, bei aller durchsichtigen Schlankheit, stets warm, kräftig und sonor.

Bestellnummer: CTH2614